Martha Argerich: Tochter Stéphanie Blickt Hinter Die Kulissen
Kann ein intimer Blick hinter die Kulissen das Geheimnis einer Musiklegende lüften? Die Dokumentation "Bloody Daughter" von Stéphanie Argerich verspricht genau das: einen tiefen Einblick in das Leben der berühmten Pianistin Martha Argerich.
Stéphanie Argerich, geboren 1975 in Bern, Schweiz, hat sich nach ihrem Abschluss in Fotografie an der Parsons School of Design in New York und Brüssel einen Namen gemacht. Zuerst arbeitete sie in der Kunstwelt, bevor sie sich als Produktionsassistentin bei "On Move Productions" etablierte. Doch ihr größtes Projekt sollte die bewegende Dokumentation über ihre eigene Mutter, Martha Argerich, werden.
Name | Stéphanie Argerich |
---|---|
Geburtsdatum | 1975 |
Geburtsort | Bern, Schweiz |
Beruf | Filmregisseurin, Produzentin, Fotografin |
Ausbildung | Parsons School of Design (Fotografie) |
Bekannt für | Dokumentation "Bloody Daughter" |
Eltern | Martha Argerich (Mutter), Stephen Kovacevich (Vater) |
Geschwister | Lyda Chen, Anne Dutoit (Schwestern), weitere Halbgeschwister |
Weblink | IMDb Profil |
Die Dokumentation "Bloody Daughter" – ein Spitzname, den Stéphanie von ihrem Vater erhielt – ist mehr als nur ein Film; es ist eine zutiefst persönliche Erkundung der Familie Argerich und ihres Umfelds. Der Film beleuchtet die einzigartige Beziehung zwischen Musikern und ihrem Leben, ihren Karrieren und den Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Wie der Film von Geoffrey Macnab im "Independent (UK)" treffend feststellte, bietet "Argerich" ein weitaus intimeres, unkonventionelleres und komplexeres Porträt einer Künstlerin, als es jemals von einer Person außerhalb der Familie hätte geliefert werden können.
Martha Argerich, eine der größten Pianistinnen der Welt, wurde in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Ihre Familie hat Wurzeln, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, als spanische Vorfahren aus Katalonien nach Argentinien kamen. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren jüdische Einwanderer aus dem Russischen Reich, die sich in der Provinz Entre Ríos niederließen, eine der Kolonien, die von Baron de Hirsch und der jüdischen Kolonisationsgesellschaft gegründet wurden. Diese Hintergründe prägen die Identität und das musikalische Schaffen von Martha Argerich bis heute.
Das filmische Portrait, das Stéphanie Argerich über zwei Jahrzehnte hinweg und rund um die Welt gedreht hat, zeigt Martha Argerich in all ihren Facetten. Von Warschau, wo Martha den Chopin-Wettbewerb gewann, über Japan, wo jährlich ein einzigartiges Argerich-Festival stattfindet, bis nach London, wo Stephen Kovacevich, Stéphanie Argerichs Vater, lebt und arbeitet. Der Film gewährt Einblicke in die Welt der Musik und das Leben abseits der Bühne.
Stéphanie Argerichs Film ist ein sensibles Porträt, das die Gegensätze in Martha Argerichs Leben aufzeigt. Er fängt die subtilen Nuancen und die Verletzlichkeiten dieser außergewöhnlichen Familie ein. Der Film zeigt die Widersprüchlichkeit, die oft mit dem Leben einer Künstlerin einhergeht: das Streben nach Perfektion, die ständige Präsenz in der Öffentlichkeit und die Sehnsucht nach Privatsphäre. Dabei werden auch Fragen nach dem Zusammenspiel von Leben und Karriere im Musikerberuf aufgeworfen. Die Dokumentation wirft einen Blick auf die "Göttin" – so wird Martha Argerich oft bezeichnet – durch die Augen ihrer Tochter.
In dem Film kommen auch andere wichtige Personen zu Wort, darunter Stephen Kovacevich, ein weiterer bedeutender Pianist und Stéphanie Argerichs Vater, sowie Lyda Chen und Anne Dutoit, Martha Argerichs andere Töchter. Diese Stimmen ergänzen das Bild und erweitern den Blick auf die Familie Argerich. Durch diese Konstellation entsteht ein komplexes und facettenreiches Bild einer außergewöhnlichen Familie, die durch die Musik verbunden ist.
Die Dreharbeiten zu "Bloody Daughter" erstreckten sich über zwei Jahrzehnte, was der Dokumentation eine besondere Intimität verleiht. Stéphanie Argerichs Fähigkeit, ihre Mutter in verschiedenen Lebensphasen zu filmen, ermöglicht es dem Publikum, eine tiefere Verbindung zu Martha Argerich aufzubauen. Man spürt die Nähe zwischen Mutter und Tochter, die sich in den Blicken, Gesten und Gesprächen widerspiegelt. So ist der Film nicht nur ein Porträt einer berühmten Pianistin, sondern auch eine Auseinandersetzung mit Familienbeziehungen und der Frage nach der eigenen Identität.
Die Dokumentation zeigt auch die technischen Aspekte der Produktion. In der Crew arbeiteten Luc Peter für den Ton, Séverine Barde, Patrick Mounoud, Heidi Hassan und Gaston Solnicki an den zusätzlichen Kameras, und Patrick Lindenmaier war für die technischen Kameraeinstellungen verantwortlich. Diese Zusammenarbeit unterstreicht die professionelle Umsetzung des Films.
Neben dem Film selbst sind auch die Aussagen von Stéphanie Argerich und ihrer Mutter von großer Bedeutung. In Gesprächen, die während der Dreharbeiten geführt wurden, teilen sie intime Details aus ihrem Leben. Diese Momente zeigen die Vielschichtigkeit der Beziehung zwischen Mutter und Tochter und geben einen Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Frauen.
Die Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk von Martha Argerich durch ihre Tochter bietet eine einzigartige Perspektive. Der Film "Bloody Daughter" wirft Fragen auf, die weit über die Welt der klassischen Musik hinausgehen. Er ist eine Reflexion über Familie, Kunst und die Suche nach der eigenen Wahrheit. Die Widersprüchlichkeit, die in Martha Argerichs Leben und Werk zu finden ist, wird in diesem Film nicht nur gezeigt, sondern auch verstanden.
Der Film ist ein Muss für alle, die sich für klassische Musik, das Leben berühmter Künstler oder einfach nur für bewegende Familiengeschichten interessieren. Er bietet einen tiefen Einblick in das Leben einer Ausnahmekünstlerin und zeigt, dass auch Stars nur Menschen sind, mit ihren Stärken, Schwächen und Sehnsüchten.
Die Weltpremiere von "Argerich" erfolgte 2002 in der Schweiz. Der Film ist seitdem auf verschiedenen Festivals und in Kinos weltweit gezeigt worden, darunter in Großbritannien, wo er am 1. Mai startete. Er hat sowohl von der Kritik als auch vom Publikum positive Resonanz erhalten. Der Film ist ein berührendes Zeugnis von Mut und Ehrlichkeit, und er zeigt die Macht der Familie und der Kunst, die uns alle verbinden kann.
Dieser Film lädt uns dazu ein, über die Fassade der Perfektion hinauszublicken und die Menschlichkeit hinter den großen Namen zu entdecken. Es ist ein Film über das Verstehen und Verzeihen, über die Liebe und die Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. "Bloody Daughter" ist ein Geschenk an alle, die sich nach Authentizität und Tiefe sehnen.
Die Dokumentation von Stéphanie Argerich ist ein faszinierendes Werk, das die Welt der klassischen Musik auf eine ganz neue Art und Weise erlebbar macht. Sie ist ein Film, der uns dazu anregt, über die Grenzen des Bekannten hinauszugehen und die Schönheit des menschlichen Lebens in all seinen Facetten zu erkennen.



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